Südkoreanische Polizei durchsucht Flughafen Muan und Büros von Jeju Air nach tragischem Flugzeugabsturz mit 179 Todesopfern

Suche nach Flugzeugabsturz
Im Rahmen der Ermittlungen zur schlimmsten Flugzeugkatastrophe des Landes, bei der 179 Menschen ums Leben kamen, hat die südkoreanische Polizei am Donnerstag, dem 2. Januar, mehrere Orte durchsucht, darunter den internationalen Flughafen Muan und die Büros von Jeju Air.
Die Durchsuchungs- und Beschlagnahmungsaktionen wurden von der Polizei der Provinz Jeonnam am Südwestflughafen, am Hauptsitz von Jeju Air in Seoul und im Muan-Büro des regionalen Luftfahrtamtes von Busan durchgeführt. Die Durchsuchungen seien aufgrund des Vorwurfs beruflicher Fahrlässigkeit mit Todesfolge angeordnet worden, erklärten die Beamten.
Die Ermittler suchen nach Beweisen vom Ortungsgerät des Flughafens, einer Betonkonstruktion mit mehreren Antennen in der Nähe der Landebahn. Außerdem suchen sie nach Aufzeichnungen der Kommunikation zwischen dem Kontrollturm und dem Piloten kurz vor dem Absturz.
Ein Passagierflugzeug der Jeju Air aus Bangkok stürzte am Sonntag bei einer Notlandung am internationalen Flughafen Muan ab. 179 der 181 Menschen an Bord kamen dabei ums Leben. Das Flugzeug rutschte ohne ausgefahrenes Fahrwerk die Landebahn hinunter, prallte gegen eine Betonwand und ging in Flammen auf. Die Tragödie ist das schlimmste Flugzeugunglücke auf südkoreanischem Boden.
Berichten zufolge hatte der Kontrollturm den Piloten wenige Minuten vor dem Absturz vor einer möglichen Kollisionsgefahr mit Vögeln gewarnt. Kurz darauf erklärte der Pilot den Notfall und versuchte eine Notlandung, ohne das Fahrwerk auszufahren. Die Ermittler prüfen nun, ob es bei der Notlandung zu Verfahrensfehlern, auch bei Maßnahmen des Kontrollturms, kam.
Bis heute wurde die Identität aller 179 Opfer bestätigt. Die Behörden nutzen DNA-Analysen, um beschädigte Körperteile den Opfern zuzuordnen. Bis Donnerstagmorgen wurden die sterblichen Überreste von 24 Opfern ihren Familien übergeben, für zehn Personen waren die Bestattungsvorbereitungen im Gange. Außerdem wurden bereits die persönlichen Gegenstände der Opfer, die am Tatort geborgen wurden, an ihre Familien zurückgegeben.
In ganz Südkorea besuchten fast 158.000 Menschen die gemeinsamen Gedenkaltäre, um der Opfer der Katastrophe zu gedenken.
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